Haus der Blacks und Umgebung von La Push

Zwischen Freunden eigentlich selbstverständlich, überraschte Jake schon, dass sie so seine Nähe suchte und vorsichtig strich er Bella etwas über den Rücken. "Schon gut.", log er und sah an ihr vorbei durch die Werkstatt. Sie würde Edward heiraten, damit musste er wohl klar kommen, aber, dass er sie danach nie mehr sehen würde, war unvorstellbar. Es musste sich doch ein Weg finden..

"Ich wünschte es gäbe einen anderen Weg, aber ich glaube ich werde zu sehr stinken für dich." murmelte sie in Jacobs Ohr, und drückte ihn noch fester.
Sie genoss seine Wärme denn dass war mal was ganz anderes als immer den kalten Edward zu umarmen.

Jake seufzte leise und als Bella sich noch etwas mehr an ihn schmiegte und er musste sich schwer zusammen reißen. "Ich will dich aber nicht ganz verlieren Bella.." Wenn er sie schon an Edward verlor, dann wollte er doch wenigstens ihre Freundschaft behalten.

Bella trat ein wenig zurück um Jacobs Gesicht zu erkennen. "Ich weiß es fällt dir schwer, aber ich liebe ihn einfach." sagte sie leise und blickte in Jacob schwarze Augen.

Gerne hätte er sie nicht losgelassen, doch er war nur der Freund und musste einsehen, dass sie nicht mehr in ihm sah als das. Er räusperte sich kurz und zuckte mit den Schultern, während er ihrem Blick auswich.
"Ich hab es ja verstanden." Beinahe wäre es ein Knurren geworden, doch er konnte seinen Zorn im letzten Moment noch bremsen.

"Es tut mir ehrlich Leid, ich weiß es wäre für mich besser dich zu lieben..." sie lies den Satz unbeendet im Raum schweben.

Ihre Worte versetzten ihm wohl ungewollt noch einen Stich und er machte ein paar Schritte zurück. "Aber du tust es nicht, sondern Edward, ich hab es doch verstanden..". Er schüttelte kurz den Kopf. "Hör wenigstens auf dich zu entschuldigen, gegen Gefühle kann man nun mal nichts machen."

Bella war verunsichert, sie war sich nicht so richtig im klaren über ihre Gefühle für Jacob und Edward. Ihr kamen die Tränen, als sie das merkte rannte sie so schnell sie konnte aus der Werkstatt in den Wald und brach da zusammen.
Sie weinte und weinte sich fast die Seele aus dem Leib, ihr tat alles weh. Sie wollte sich nicht mehr bewegen. Und so schlief sie ein und hatte ihren aller schlimmsten Albtraum,
der von der Entscheidung zwischen Edward und Jacob.
Sie konnte es nicht sie konnte auf keine der Seiten gehen.
Als sie Wasser ins Gesicht bekam riss sie schreiend die Augen auf.

Wie zur Salzsäule erstarrt, verharrte Jake wo er war und sah auf die Stelle, wo Bella eben noch gewesen war. Zwar war sie noch nicht so unglaublich schnell wie die Vampire, aber sie entwischte ihm trotz allem.
Was zum Teufel, hab ich denn jetzt wieder falsches gesagt? In einer wütenden, unkontrollierten Bewegung, fegte er das eben sortierte Werkzeugt vom Tisch und das Klirren und Scheppern, riss ihn aus seiner Starre.
"BELLA, jetzt wartete doch...", schrie er ihr nach, doch sie war längst verschwunden. Krachend ließ er die Türe ins Schloss fallen, rannte auf die Straße und sah sich nach allen Seiten um.
Instinktiv zog es ihn in Richtung Wald und ihren Namen rufend, kämpfte er sich geschickt durch das Geäst. Er kannte den Wald wie seine Westentasche und doch suchte er eine ganze Weile vergebens nach ihr.
Seine Hals brannte schon vom ewigen Rufen, als er eine Gestalt am Boden fand, die sich hin und her wälzte und da erkannte er Bella in ihr und erreichte sie mit wenigen Schritten.
Regentropfen fielen auf ihr Gesicht und sie riss die Augen auf, in dem Moment, als er sich neben sie hockte.
"Beruhig dich doch Bella, ich bin doch hier...", flüsterte er und streckte unbeholfen die Hand nach ihr aus. Vielleicht wollte sie ja auch gar nicht ihn hier sehen, sondern ihren Edward. Ein bitterer Geschmack machte sich in seinem Mut breit und er schluckte hart, um ihn loszuwerden.
"Warum läufts du vor mir davon Bella? Ich kann nichts dafür, dass mir das mit dir und Edward noch immer weh tut, aber ich werde eurem Glück schon nicht im Wege stehen." Diesmal war es eindeutig ein widerwilliges Knurren, was er von sich gab, aber trotz allem klangen seine Worte aufrichtig.

Bella erschrak als sie Jacobs Gesicht erkannte und schnellte auf Knien zurück. "Es ist nicht wegen dir gschweige denn wegen Edward...es...es ist wegen mir!" sagte sie und brüllte fast. Sie war so verwirrt und das sah man ihr auch an.

Als sie vor ihm zurück schreckte, wie vor einem Fremden, ließ er leise seufzend die Hand auf seinen Knie sinken und senkte den Blick auf den Waldboden.
"Wegen dir?", fragte er verwundert und musste sie nun doch wieder ansehen. So verwirrt wie sie war, hatte er sie lange nicht erlebt und es brach ihm beinahe das Herz sie so zu sehen.
Was hab ich denn nur gemacht?

"Ich weiß nicht was ich tue oder tuen soll...." gab sie zu blickte aber auf den Waldboden.

"Aber du hast dich doch längst entschieden, Bella, du liebst Edward, wirst in heiraten und mich irgendwann vergessen.", erklärte er und schaffte es sogar fast jeden Hauch von Bitterkeit aus seiner Stimme zu verbannen.

"Ich....ach...es ist so schwer!" brüllte sie fast und Tränen rollten ungehindert über ihre Wangen, sie haute mit einer Faust in die Erde und lies sie dann da.
Man sah es ihr an wie sehr es ihr wehtat Jacob einfach alleine zu lassen.

"Jetzt beruhig dich doch wieder Bella." Ihre Verzweiflung war beinahe genauso ansteckend wie ihr Lachen und so seufzte er langgezogen. "Was ist daran so schwer, du heiratest den, den du liebst, du solltest dich freuen.", erklärte er. Je lauter sie wurde, desto leiser und ruhiger sprach er, als ginge ihn das alles schon gar nichts mehr an. Am liebsten hätte er zurück geschrien, sie solle es eben lassen und mit ihm glücklich werden, aber so glaubte er, die Phase der grenzenlosen Wut hatte er hinter sich gelassen.

Bella sah ihn mit roten Augen an. "Ich weiß nicht wen ich mehr liebe." sagte sie jetzt wieder leiser, da sie ihn nicht verletzten wollte. Sie richtete sich wieder gerade auf. Sie wusste nichts, sie wurde einfach nicht schlau aus sich selbst.

Für einen Moment lang, hatte er das Gefühl, er würde den sicheren Boden unter den Füßen verlieren. "Was soll das heißen?", stammelte er nun vollkommen wieder völlig verunsichert und ließ sich auf den Waldboden sinken. "Du willst ihn heiraten..ich dachte.." Er wusste nicht, was er sagen sollte, hatte er sich seit kurzem damit abgefunden, keimte nun wieder Hoffnung ihn auf, der er so versucht war nachzugeben.

"Ich sag doch es ist schwer!" schluchzte sie und klammerte die Beine an die Brust. Wieder weinte sie. "Es ist als wäre ich in einer Zwickmühle, eine Sackgasse, die mir die liebe stellt." flüsterte sie leise.

Jake stöhnte auf und zog ebenfalls die Beine an. Seine Arme legte er locker wirkend auf seinen aufgestellten Knien ab, doch er selber war alles anders entspannt. "Schwer? Ja es ist verflixt schwer. Hör auf zu weinen Bella, das ändert gar nichts. Du musst eine Entscheidung treffen und zwar noch bevor es zu spät ist. Du weißt, dass ich liebe, aber du hast mir gesagt du liebst Edward mehr also heirate ihn und werde gefälligst glücklich mit ihm."
Es klang vielleicht hart und es war auch eigentlich anders beabsichtig, aber diese Achterbahn der Gefühle, dieser Schwebezustand zwischen Hoffen und Enttäuscht werden, war zermürbend.
Jede Entscheidung konnte ihm nur lieber sein, als diese dauernde Ungewissheit. Er wollte sein Leben zurück, doch solange er immer noch einen Funken Hoffnung hatte, dass Bella doch zu ihm zurück kam, konnte er sie nicht aufgeben und einen Neuanfang wagen. Es war wirklich schwer.

Bella wusste verflixt nochmal nicht was sie tuen geschweige denn sagen sollte. Sie saß nur da und ihre Tränen flossen ungehindert weiter ihre Wangen hinunter.
Sie hatte es so lange schon befürchtet und hatte sich auch versucht auf die Entscheidung vorzubereiten, doch jetzt wo sie sie treffen sollte vergaß sie alles was sie vorgehabt hatte, sie saß nur schweigen und schluchztend da.

"Bella...", murmelte er leise und schlug längst schon wieder sanftere Klänge an. Vorsichtig, um sich nicht schon wieder zu bedrängen rutschte er etwas näher an sie heran und versuchte ihr ein paar Tränen von der Wange zu streichen. Er wusste, was er jetzt sagen würde, würde er sofort wieder bereuen doch er konnte sie nicht so leiden sehen. "Du liest Edward, das ist leider eine Tatsache, deswegen wirst du ihn auch heiraten und mich wirst du irgendwann vergessen. Du hast dich immer für Edward entschieden und du wirst es auch jetzt wieder tun. Du liebst mich nicht, dass tut weh es mir einzugestehen, du magst mich ja, aber Liebe ist das nicht." Damit rappelte er sich mühsam vom Boden auf und hielt ihr seine Hand hin. "Lass uns wenigstens versuchen bis zur Hochzeit noch Freunde zu bleiben, danach gehen wir ohnehin getrennte Wege."
Er hasste sich selbst für das was er gesagt hatte, schaufelte hier sein eigenes Grab und ebnete seinen Weg zum Unglück, aber wenn er diese Entscheidung traf, würde sie vielleicht nicht daran nicht zerbrechen.
So selbstlos es klang, er war es einfach nur leid, immer und immer zu hoffen und am Ende doch als der Verlierer dazu stehen. Das musste aufhören.

Bis zur Hochzeit und dann muss ich abschied nehmen und ich weiß jetzt schon dass das nicht einfach wird gestand sie sich in Gedanken, und nickte auf Jacobs Feststellung. Sie nahm seine Hand und zog sich an dieser hoch. "Danke" murmelte sie und klopfte sich den Dreck aus den Klamotten.

Kaum stand sie, ließ er ihre Hand los und wandte sich von ihr ab, um langsam zurück zu gehen. "Wir sind doch Freunde, da ist das wohl so üblich.", erklärte er mit rauer Stimme. Das sie nicht einmal protestiert hatte, auf das, was er gesagt hatte, versetzte ihm einen solchen Stich, dass er am liebsten mit der Hand gegen den nächsten Baum geschlagen hätte. Die Wahrheit tat so weh, aber ein Ende mit Schrecken war wohl wirklich besser als ein Schrecken ohne Ende. "Kommst du noch mit zurück oder gehst du zu..", er brachte es nicht mehr fertig seinen Namen auszusprechen, hätte er dabei wohl viel zu sehr verraten, wie es ihm aussah. Und nach seiner Rede gerade, konnte er Bella damit jetzt nicht mehr kommen.

Bella merkte dass sie unerwünscht war. "Nein, keines von beiden. Ich geh nach Hause, ich muss über vieles nachdenken." sagte sie und ging schon in Richtung Straße, wo sie den Transporter geparkt hatte.

"Schade." bemerkte er ehrlich bedauernd und folgte ihr langsam zur Straße zurück. "Aber wenn du nachdenken musst, kann ich dich davon schlecht abhalten." Auch wenn er nicht verstehen konnte, was sie jetzt noch nachzudenken hatte, wenn doch sowieso längst alles entschieden war. "Du wirst mir fehlen, Bella.." In seinen Augen glitzerte es verdächtig, doch er schaffte es trotz allem den Blick aufrecht zu erhalten und wegzublinzeln, was er niemals vor ihr zeigen würde. Er ging davon aus, dass es ein Abschied für immer war, denn so lange war es bis zur Hochzeit nicht mehr und nach dem was heute passiert war, würde sie wohl nicht wieder zurück kommen. Er bedauerte wirklich, dass er sie nicht einfach packen und mit ihr durchbrennen konnte. Aber glücklich würde er so wohl auch nicht mehr.